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Gegenwärtigkeit

BeitragVerfasst: Sonntag 9. Mai 2010, 10:46
von Salzstreuer
Am Stammtisch des Bildungsbürgers ist die Verehrung der Gegenwärtigkeit weit verbreitet. Nahezu jeder, der in solchen Kreisen verkehrt dürfte schoneinmal vernommen haben, wie erstrebenswert es sei ganz im Jetzt zu sein.

Der Wunsch nach Gegenwärtigkeit scheint mir ein Ausdruck verlorenen inneren Gleichgewichts zu sein. Vieleicht, weil jemand glaubte durch Wegrationalisieren von Ruhephasen sein Leben effizienter zu machen. Vielleicht weil jemand ohne überlegt zu haben den Lebensentwurf lebt, der unseren Kindern recht einseitig nahezu überall nahegelegt wird.

Gegenstände sind in gewisser Weise sehr verlässlich, sie laufen nicht weg, sie machen weitgehend wozu sie da sind. Inneren Frieden geben sie aber meist kaum, ohne welchen sich auch die Gegenwart schlecht "surfen" lässt.