Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft?

Theorie und Philosophie

Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft?

Beitragvon Salzstreuer » Sonntag 25. April 2010, 14:38

Einerseits gilt Freundschaft für Viele zumindest theoretisch als hoher Wert, andererseits sehnen sich viele Menschen offenbar nach echten Freunden.

Mir scheint Freundschaft als Wert in der Praxis oft einen recht niedrigen Stellenwert zu besitzen. Man würde gerne gute Freund haben, wenn man sie kaufen könnte wie eine Ware, solange man sie wieder jederzeit nach Gefallen wegwerfen kann wie ein altes Sofa. Unter mangelnder Beständigkeit leiden zwar Viele und werden depressiv, sie selbst bedingen diesen Zustand jedoch, beziehungsweise sie tun selbst ihr gehöriges Stück dazu, vielleicht auch weil sie einfach nicht mehr erkennen, was außer Konsumdenken als Lebenshaltung erstrebenswert sein könnte. Dennoch gibt es nicht so wenige Menschen, die Freundschaft durchaus leben und einen entsprechenden Stellenwert beimessen. Je nach oft geburtsbedingtem sozialen Umfeld scheint es mir große Unterschiede zu geben.
Salzstreuer
 
Beiträge: 106
Registriert: Donnerstag 22. April 2010, 10:55

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon thomas.thiele » Donnerstag 12. August 2010, 14:59

Ich glaube es ist sogar soziologisch gut untersucht, dass Freundschaft (und gute Freunde) ein wirklich zentrales Thema für einen großen Teil unserer Gesellschaft ist!
Bloß bringt das kaum einer zusammen mit dem, was wir Christen so miteinander treiben...
Und ich glaube - leider - mit Recht nicht. Denn wenn das Thema Freundschaft zwar wohl auch Christen wichtig ist, so ist dennoch das Thema Freundschaft eher viel zu selten ein konkret werdendes Thema für das gelebte Miteinander in christlicher Gemeinde und ökumenischen Zusammenleben.
Das sollte anders werden.
Freundschaft als Leitbild des Miteinanders - für Gemeindeleben! Für das Leben von Einheit, Leib Christi und Ökumene konkret anzugehen...
Freundschaft spielt auch als Sehnsucht eine große Rolle für uns alle als Menschen, egal ob Christ oder ob Nichtchrist - echte und gute Freunde: man hätte sie gerne! Wer nicht?
Doch: Wo finden?
Gleichzeitig auch wieder nicht - denn zu groß ist die Angst vor den häufigeren falschen Freunden...
thomas.thiele
 
Beiträge: 120
Registriert: Montag 19. April 2010, 20:26
Wohnort: 94518 Spiegelau/Bayerischer Wald

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon Salzstreuer » Mittwoch 8. September 2010, 13:16

Ich denke man kann wohl allgemein sagen, daß in der christlichen Massenkirche wie auch in freien Gemeinden in nahezu jeder Hinsicht erschreckend wenig auf die anderen Gemeindegeschwister eingegangen wird. In unserer Zeit mit ihren ausschweifenden weltlichen Angeboten schaffen es nur sehr wenige Christen den Blick auf der Liebe ruhen zu lassen.
Salzstreuer
 
Beiträge: 106
Registriert: Donnerstag 22. April 2010, 10:55

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unseren Gemeinden??

Beitragvon thomas.thiele » Donnerstag 14. Oktober 2010, 09:31

Stellt sich also auch die wichtige Frage: Welche Rolle spielt Freundschaft in unseren Gemeinden (und über Gemeindegrenzen hinweg im einen Leib Christi?? Welche könnte sie noch spielen....
thomas.thiele
 
Beiträge: 120
Registriert: Montag 19. April 2010, 20:26
Wohnort: 94518 Spiegelau/Bayerischer Wald

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon Salzstreuer » Donnerstag 17. März 2011, 11:59

Was sind deine Erfahrungen? Meine Erfahrung ist eher, daß man gegeneinander auf Distanz bleibt, weil man sich meint gegenseitig überwachen zu müssen oder dergleichen mehr. Eine Minderheit überzeugt fast immer die Mehrheit, daß irgendwelche Lehrinhalte lieblos reinzuerhalten mehr zählt als das Leben der Liebe an sich.
Salzstreuer
 
Beiträge: 106
Registriert: Donnerstag 22. April 2010, 10:55

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon thomas.thiele » Sonntag 20. März 2011, 16:03

Was wir Christen so treiben ist so oft, jedenfalls zu oft noch gar nicht sehr vorbildlich - in unserem Miteinander - nicht gerade vorbildlich für eine mögliche zukünftige Gesellschaft...
Wir müssten alle begreifen, wie wichtig und erstrangig das Leben der Liebe vor und in allem anderen ist.
Und zu und mit allen - geht es um das Leben der Liebe.
Leiter aber leiten - zumindest nicht selten (aber auch nicht immer) -
zuerst, besonders und vor allem in ihre Gemeindeform hinein. Mit deren jeweiligen Lehren und dem eigenen "funktionierendem"Gemeindeleben.
Sie "lehren und leiten" oft zu nachrangig und zu wenig eindeutig die Liebe und das konkreter werdende Leben von Einheit
auch mit den Christen aus den völlig anderen Gemeindereichtungen
gemeinsam umgesetzt!
Nicht wenige Christen reden viel von Liebe, Einheit, Gemeinschaft, vielleicht sogar von Freundschaft. Und letztlich ersehnt sie ("versteckt!") ja vielleicht doch ausnahmslos jeder!!?
Und leben dann dennoch in der eigenen Gemeinde und erst recht gegenüber den "Freunden" aus der "total anderen Konfession" vorbei,
zu oft auf der zwischenmenschlichen Ebene" - in ihrem Leben mit allem was an Licht- und Schattenseiten so alles dazugehört -
ohne einander bzw. einer am anderen vorbei.
Da gibt es z.B gute und richtige Initiativen, gemeinsam (über Gemeindegrenzen hinüber) zu beten, Gottesdienste zu feiern, gemeinsam Lobpreis und Anbetung zu lieben, gemeinsam Fürbitte zu tun, gemeinsam "Marsch für Jesus" oder Ökumenische Kirchentage zu verbringen oder tolle große Kongresse.
Doch was bleibt davon im tatsächlichen Leben mit den anderen im Kleinen und im eigenen Ort, in der eigenen Region??
Oder man kann über Bibeltexte miteinander reden. Auch richtig!
Und wenn man sich dann fragt - ergänzend zu all' diesen guten Dingen fragt: Wie gut, wie tief, wie praktiziert, wie gelebt, wie REAL sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, sind sie - im gelebten, geteilten Leben - Liebesbeziehungen (wollen sie es überhaupt sein??), Freundesbeziehungen?
Zwischen vielen (oder wenigen) nicht gleichen Christen?
Dann erlebe ich:
Ja, es wächst was!!
Z.B. im Miteinander für Europa http://www.miteinander-wie-sonst.org !!! Da wächst was!
Aber: Es gilt auch, dass noch viel, viel mehr an konkreten, lebensnahen, gelebten Befreundungen wachsen darf - in unseren Gemeinden und Gemeinschaften und zwischen den Freunden aus den verschiedenen Gemeinden, losgelöst von deren "amtlichen" Unterschieden und Grenzen.
Hier muss noch viel wachsen.
Dringend.
Und man erlebt, wenn man das offen sagt, auch klare Blockaden und sogar Angriffe inmitten auch der "entschiedenen" Christenheit, sehr schade eigentlich!
Hoffentlich wächst die Befreundung im ganzen, im sehr "ungleichen" Leib Christi, unter möglichst allen Christen also, weiter!
Und auch mit Andersdenkenden und Nichtchristen - echte Freundschaft ist immer und mit jeder und jedem ein Riesengeschenk!
thomas.thiele
 
Beiträge: 120
Registriert: Montag 19. April 2010, 20:26
Wohnort: 94518 Spiegelau/Bayerischer Wald

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon thomas.thiele » Sonntag 17. Juli 2011, 13:09

Die gesellschaftliche Rolle von Freundschaft ist eine ganz leicht zu ergründende, wie gesagt: Sie spielen eine "RIESENROLLE", die Freunde und unser aller Freundschaften!
Am liebsten hätte jeder gute und echte Freunde, auf die er sich immer total verlassen kann!!!
Ich übrigens auch!!
Nur als Leitbild für das gelebte Miteinander unter Christen in deren Gemeinden und auch unbedingt ökumenisch - da leben wir Christen an diesem Wunsch der "normalen Menschen" halt einfach eher vorbei...
Nur "gut, dass der christliche Gott LIEBE ist" - das lässt hoffen auf Veränderung.
Es hofft
Euer Thomas
und wer hofft mal mit??


Nachsatz: Könnte es sein, dass es einen Gott gibt, der per Johannes 13, 34-35 alle Welt und alle Menschen dazu ruft: Liebt, werdet echte und bitte keine falschen Freunde? Dass ER uns alle ruft und genau dazu einlädt..?! Kann ja sein, nicht wahr?
thomas.thiele
 
Beiträge: 120
Registriert: Montag 19. April 2010, 20:26
Wohnort: 94518 Spiegelau/Bayerischer Wald

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon Salzstreuer » Montag 18. Juli 2011, 23:26

thomas.thiele hat geschrieben:Am liebsten hätte jeder gute und echte Freunde, auf die er sich immer total verlassen kann!!!
Ich übrigens auch!!
Nur als Leitbild für das gelebte Miteinander unter Christen in deren Gemeinden und auch unbedingt ökumenisch - da leben wir Christen an diesem Wunsch der "normalen Menschen" halt einfach eher vorbei...

Mir ging es hier ja darum zu hinterfragen, inwieweit Menschen eigentlich sich selbst bemühen gute Freunde zu sein.
Salzstreuer
 
Beiträge: 106
Registriert: Donnerstag 22. April 2010, 10:55

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon thomas.thiele » Montag 25. Juli 2011, 14:53

Kann man hinterfragen, ja.
Eines scheint mir sicher: Jede und jeder würde sich echte Freunde ersehnen und wünschen!! Jeder!! Ich auch! Du auch!
thomas.thiele
 
Beiträge: 120
Registriert: Montag 19. April 2010, 20:26
Wohnort: 94518 Spiegelau/Bayerischer Wald

Re: Welche Rolle spielt Freundschaft in unserer Gesellschaft

Beitragvon Salzstreuer » Montag 25. Juli 2011, 18:08

Mir scheint es auch so, daß sich nahezu jeder Freunde wünscht. Was jemand darunter versteht hängt dann von seinem Wertehorizont ab.
Salzstreuer
 
Beiträge: 106
Registriert: Donnerstag 22. April 2010, 10:55


Zurück zu Konzepte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron