Bedingungsloses Grundeinkommen vs. Adam

Bedingungsloses Grundeinkommen vs. Adam

Beitragvon Salzstreuer » Samstag 29. September 2012, 11:05

Viele Christen lehnen nach meiner Erfahrung das bedingungslose Grundeinkommen ab, weil Adam von Gott nach dem Sündenfall dazu bestimmt wurde zu arbeiten. Nun ist es aber so, daß so oder so viele heutigen Deutschen ihr Einkommen nicht mehr im Schweiße ihres Angesichts erwerben, da bereits ein überwiegender Teil der Erwerbstätigkeiten auf Kopfarbeit beruht.

Deswegen frage ich mich: Wieso ist z.B. ein freikirchlich gemeindeaktiver Versicherungsmakler gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen? Er selbst erwirbt sein Brot ja auch nicht im Schweiße seines Angesichts. Zumal die Sorge um die Armen ja ein wesentlich zentraleres christliches Motiv ist.
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen vs. Adam

Beitragvon thomas.thiele » Samstag 29. September 2012, 16:42

Hui, Du fängst ja Themen an... Wichtige! Aber das ist mir gerade zu komplex - die Debatte und sorgfältige Diskussion über eine solche Frage. Entweder man haut Schlagworte hin oder man muss sehr gründlich sein mit den Argumenten. Aber immerhin meine Meinung kann ich sagen: Bin dafür! (für das bedingungslose Grundeinkommen.) Punkt.
Finde die (auch nicht zu leugnenden) "Fälle" auch nicht gut, wo Menschen das Sozialsystem echt und wirklich einfach ausnutzen. Aber wer will hier der Richter sein?
Es ist ja auch so, dass Christen oft eher zu CDU/CSU tendieren... (kann man schon machen, aber man kann's auch völlig anders sehen...)
Das alles mag damit zusammenhängen, dass das "christliche Milieu" nicht selten ein gutbürgerliches ist.
Schade, ist einfach zu einseitig unter uns Christen!
Vielleicht noch diese - persönliche - Anmerkung: Ich arbeite manchmal neben der "normalen Arbeit" auch ganz schön anstrengend mit: "Herz" und "Kopf".
Und verlange dafür kein Geld. Und bekomme auch keins.
Arbeit und "Leistung" ist es aber schon...
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen vs. Adam

Beitragvon Salzstreuer » Samstag 29. September 2012, 22:20

Was für mich bei dem Thema das größte Gegenargument ist, ist daß man Süchtigen eventuell damit keinen Gefallen täte. Das ist eine schwierige Frage, aber deswegen breite Bevölkerungschichten pauschal zu schikanieren wie es heute passiert erscheint mir nicht angemessen.

Die "gutbürgerlichen Christen" sind hier wohl in der Tat ausschlaggebend, vielleicht noch mit einer Prise Wohlstandstheologie (derjenige, den Gott mag, der lebt in materiellem Wohlstand).

"Doch liebet eure Feinde, und tut Gutes, und leihet, ohne etwas wieder zu hoffen, und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen." Luk 6,35

"Denn so in eure Versammlung ein Mann käme mit goldenem Ring und in prächtigem Kleide, es käme aber auch ein Armer in schlechtem Kleide; Und ihr sähet auf den, der das prächtige Kleid trägt, und sagtet zu ihm: Mache es dir hier bequem; und sagtet zu dem Armen: Stehe dort hin oder setze dich hier vor meinen Fußschemel; Machtet ihr da keinen Unterschied bei euch, und würdet Richter argen Sinnes? Hört, meine geliebten Brüder! Hat Gott nicht die Armen dieser Welt auserwählt, als reich an Glauben und Erben des Reiches, das Er denen, so Ihn lieben, verheißen hat? Ihr aber hättet dem Armen Unehre angetan. Sind es nicht die Reichen, die euch drücken mit ihrer Gewalt und euch vor die Gerichte ziehen? ... ein unbarmherzig Gericht ergeht über den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat, und Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht." Jak 2.2ff
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