Nicht wenige Christen fragen sich, wieso sie mit allen Gemeindemitgliedern Freundschaften unterhalten sollten und wie das überhaupt funktionieren könnte. Ehrlich betrachtet fragen es sich die meisten Christen eigentlich wohl nicht, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, daß diesen Anspruch jemand hat. Welches Bild von Gemeinde herrscht eigentlich unter deutschen Christen vor? Ich weiß, daß manche Gemeindemitglieder in christliche Gemeinden gehen, weil dort die Menschen nicht so gemein sind. Das hat dann den Charakter einer besseren Kegelclubmitgliedschaft und auch wenn diese Mitglieder in der Gemeinde behaupten Christen zu sein glauben sie "den Kram" eigentlich gar nicht, geben aber etwas anderes vor, weil sie sonst - in der Regel völlig berechtigt - befürchten nicht mehr so teilnehmen zu können.
Mein Eindruck ist, daß die Freude Jesus mit anderen Menschen teilen zu können in Gemeinden sehr im Hintergrund steht oder auch im freikirchlichen Bereich auf Krampf zu erzeugen versucht wird. Würde diese Freude erkannt, würden sich die Freundschaften unter Christen aus meiner Sicht von selbst ergeben.