Gott wohnt nicht in Kirchen, sondern im Alltag

Gott wohnt nicht in Kirchen, sondern im Alltag

Beitragvon Salzstreuer » Montag 17. Mai 2010, 17:23

Eine Stelle dazu:
Unsere Väter hatten die Hütte des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Moses redete, befahl, sie nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte; welche auch unsere Väter überkamen und mit Josua einführten bei der Besitzergreifung des Landes der Nationen, welche Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids, welcher Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs. Salomon aber baute ihm ein Haus. Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: "Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?"

Apostelgeschichte 7,44-50
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Re: Gott wohnt nicht in Kirchen, sondern im Alltag

Beitragvon thomas.thiele » Donnerstag 12. August 2010, 15:11

Wer weiß, wo Gott nicht doch überall (unerwarteterweise!) wohnen kann...
Aber in der Tat: ER wohnt sicher "mehr" in Menschen, nicht nur am Sonntag, sondern im Leben, im tatsächlichen Leben, im Alltag, in den grauen und sogar dunklen Tagen wie in den hellen.
Mehr in einem liebenden Miteinander unter den Menschen als in einem Kirchengebäude aus Stein.
Mehr in einem Menschen als in einem Haus.
Ich meine dies nicht (zuerst) als Kritik an meinen katholischen Freunden!
Aber in der Tat entstehen viele falsche Mechanismen, wenn ein entschiedener Katholik in der Tat meint, Gott wohne in der Kirche "heiliger als in seinem Bruder", deswegen darf man dort nur flüstern und sich ehrfurchtsvoll in der Kirche bewegen und verhalten.
Gerade so, als wäre Gott nicht alle Tage bei und mitten unter uns.
Vielleicht kann es einem in der Kirche bewusster werden.
Aber die Gegenwart Christi ist nicht an ein von Menschen gebautes Haus und auch nicht an die Hostien darin gebunden.
Zumindest nicht so einseitig daran.
Aber eigentlich ist sie gar nicht gebunden und vielleicht "schon eher weg", wo unsere Dogmen sie noch verkünden und unser Leben sie nicht will und nicht tut, was der Gegenwärtige uns und allen schenken möchte...
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Re: Gott wohnt nicht in Kirchen, sondern im Alltag

Beitragvon Salzstreuer » Freitag 13. August 2010, 10:12

Ich hatte keine Konfession besonders im Blick, sondern den doch wohl verbreiteten Aberglaube Kirchgebäude wären gewissermaßen heilig. Ist diese Beziehung zu Kirchen nicht irgendwo auch eine Flucht vor einem Leben nach christlichen Prinzipien? Warum bauen sich Gemeinden seperate Häuser, statt sich weiter in den Privathäusern zu treffen? Was hat das für Wirkungen? Geschah es als Folge einer Distanzierung der Gemeindemitglieder voneinander? Man will die Geschwister nicht mehr in seinem Lebensumfeld haben? Andere Christen wollten vielleicht mehr Größe, so wie Israel damals einen König wollte um zu glänzen. Ein spezielles Gebäude bringt an sich immer eine Gemeinde zentralen Strukturen näher, die sich wenn man die Kirchengeschichte betrachtet wohl kaum bewährt haben, sondern eher eine Quelle immer neuer Sünde wurden.
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Re: Gott wohnt nicht in Kirchen, sondern im Alltag

Beitragvon thomas.thiele » Freitag 13. August 2010, 14:39

Tja... so sieht es leider aus. Tolle Gebäude!
Doch ein zu oft nur bescheidenes Miteinander und eher dünne, wacklige, leicht zerbrechende zwischenmenschliche Beziehungen zueinander im realen Leben.
Ganz schön schade!
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Re: Gott wohnt nicht in Kirchen, sondern im Alltag

Beitragvon thomas.thiele » Dienstag 8. Januar 2013, 17:44

Er lebt da, wo Menschen leben! In ihrer Mitte. In ihren Herzen. Dort in besonderer Weise. Also auch in den Gemeinden und in den Kirchengebäuden, wo immer Menschen sind und Gemeinschaft ist. In geheimnisvoller Weise auch im Heiligen Abendmahl, in der Kommunion, das erlebe ich schon innerlich so. Er lebt am Sonntag. Und am Montag auf dem Klo auch - mit uns.
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