von Catja » Samstag 17. Dezember 2011, 04:55
Ich möchte schon glauben, dass so etwas möglich ist, wenngleich es ein hohes Maß an Ernsthaftigkeit und persönlicher, d. h. charakterlicher Reife voraussetzt. Einheit inmitten von Unterschiedlichkeit kann nur gelebt werden, wenn der Einzelne bereit ist, bewusst nach den Maßstäben, die Jesus setzt, an sich selbst zu arbeiten, um dem Anderen nach bestem Vermögen wenig Anlass zur Klage und Grund zum Aufkündigen der Freundschaft zu geben. Beispielhaft in diesem Sinne ist Frère Roger, Gründer der Kommunität Taizé. Kennen gelernt habe ich ein funktionierendes Modell im privaten Rahmen - ob Hauskreis oder Hauskirche - bisher nicht. Und dennoch dokumentiert die Apostelgeschichte, dass natürliche Einheit im Geist gelebt werden kann. Der Preis dafür war hoch und bedeutete Verfolgung. Ob eine solche Konstellation auch ohne den äußeren Druck von Verfolgung gelebt werden kann, wäre wert, herausgefunden zu werden.
»Gehe nicht nur die glatten Straßen.
Gehe Wege, die noch niemand ging,
damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.«
– Antoine de Saint-Exupery –