Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon Salzstreuer » Freitag 24. September 2010, 11:12

Nicht wenige Christen fragen sich, wieso sie mit allen Gemeindemitgliedern Freundschaften unterhalten sollten und wie das überhaupt funktionieren könnte. Ehrlich betrachtet fragen es sich die meisten Christen eigentlich wohl nicht, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, daß diesen Anspruch jemand hat. Welches Bild von Gemeinde herrscht eigentlich unter deutschen Christen vor? Ich weiß, daß manche Gemeindemitglieder in christliche Gemeinden gehen, weil dort die Menschen nicht so gemein sind. Das hat dann den Charakter einer besseren Kegelclubmitgliedschaft und auch wenn diese Mitglieder in der Gemeinde behaupten Christen zu sein glauben sie "den Kram" eigentlich gar nicht, geben aber etwas anderes vor, weil sie sonst - in der Regel völlig berechtigt - befürchten nicht mehr so teilnehmen zu können.

Mein Eindruck ist, daß die Freude Jesus mit anderen Menschen teilen zu können in Gemeinden sehr im Hintergrund steht oder auch im freikirchlichen Bereich auf Krampf zu erzeugen versucht wird. Würde diese Freude erkannt, würden sich die Freundschaften unter Christen aus meiner Sicht von selbst ergeben.
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Re: Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon thomas.thiele » Samstag 2. Oktober 2010, 13:03

Ja, wie in einem Kegelclub oder bei uns gibt es auch "Schnupferclubs" oder Gemütlichkeitsvereine. Auch dort verstehen sich manche Leute echt gut und erleben teils ein relativ gutes Miteinander.
In einer Gemeinde mit 1000 Mitgliedern kann man praktisch ja nicht zu jeder und zu jedem eine enge Freundschaft leben. Klare Sache! Darum trage ich ja die Idee von den (kleineren) Zellen der Liebe gerne vor...

Schade eigentlich, dass viele Christen vergessen, dass Jesus ihnen für das gelebte Miteinander quasi Freundschaft als "Gebot" oder besser: als Gabe für ihre Wege miteinander und mit anderen geschenkt hat...
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Re: Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon thomas.thiele » Dienstag 21. Dezember 2010, 10:29

Man muss wohl leider wirklich zugeben, dass das Bild von christlicher Gemeinde (und vom Miteinander über konfessionelle Gemeindegrenzen hinweg schon erst recht nicht) mit dem Thema miteinander umgesetzter echter Freundschaft oft nur ganz wenig zu tun hat!
Man sieht darin unter vielen Christen auch gar kein Problem!
Ich finde das erschreckend,
wenn unser Gott doch die Liebe "sein soll" (ist er schon! aber in unserem Miteinander merkt man das nicht selten zu wenig..!)
Ob man es wohl noch mal ändern kann?
Ich meine, nicht bloß davon träumen und darüber theoretisieren, sondern wirklich ändern?
An die Christen sei gesagt: Kommt und lasst uns Freunde werden und echte Freundschaft zum Leitbild unseres (nicht an unsere Konfession gebundenes) Miteinanders machen!
An jeden Nichtchristen sei gesagt: Lass Dich nicht täuschen von uns Christen, ja, wir sind oft "ganz schön arg daneben"!
Aber es gibt einen Gott und der ist die Liebe, und das ausnahmslos für uns alle zusammen..!
Euer Thomas
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Re: Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon thomas.thiele » Samstag 25. Dezember 2010, 16:07

Das "Bild" von Gemeinde und von gelebter Gemeinschaft müsste - unter den Christen in Deutschland - in ihrer Tat auf breiter Basis ein anderes werden: Christen sind Freunde Jesu! Freunde untereinander (aber bitte echte und verlässliche Freunde!) und unbedingt auch zu den anderen und fremden Mitchristen und voller "offener Freundschaft" auch für "Unpassende" und für "Störenfriede". Und Freunde für die Menschen!
Dieses Bild muss uns alle oder doch zumindest die Mehrheit unter den Christen durchdringen!
So kann ein neues Miteinander in Gemeinde, Ökumene und Leib Christi und in unserer Gesellschaft langsam aber sicher wunderbar wachsen!
Wir werden es brauchen - dieses Miteinander...
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Re: Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon Salzstreuer » Samstag 25. Dezember 2010, 16:51

Mir scheint schon eine Sehnsucht danach vorhanden zu sein, Vielleicht sucht man aber nicht unter Christen wegen zu vieler schlechter Erfahrungen auch mit dieser ständigen Besserwisserei mancher die meinen alle gleich "zurechtweisen" zu müssen, wenn ihnen etwas sündhaft erscheint? Ohne sich mit jemandem mehr als oberflächlich auseinandergesetzt zu haben?
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Re: Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon thomas.thiele » Mittwoch 23. Februar 2011, 15:27

Ich finde das echt erstaunlich, dass man in vielen Gemeinden erstaunt angeschaut wird, wenn man die "unübliche These" aufstellt, dass Befreundung und Freundschaft untereinander ein wirklich wichtiger Lebensimpuls für das gelebte Miteinander in Gemeinde, Gruppen, Leib Christi bzw. Ökumene und für gelebte Einheit wären.
Sag' dort: "Lasst uns doch alle Freunde werden"... und Du wirst bei vielen, vielen auf keinerlei aktives Interesse bzw. sogar auf ablehnende Mechanismen stoßen.
Das ist erstaunlich. Und üblich!
Ein zentrales Leitbild und Gottesgeschenk für das Miteinander zwischen und unter uns Christen ist doch das der tiefer werdenden Freundschaften, die uns verbinden in Seiner Liebe...
... dachte und denke ich zumindest.
Schade, dass solche Ideen meistens auf eher keinerlei positives Interesse stoßen - in der Gemeinde, unter den Christinnen und Christen in Deutschland.
Ein paar Ausnahmen bestätigen diese (noch!) geltende Regel.
Bedauert und möchte gerne zunehmend, wachsend noch wunderbar verändert sehen Euer Thomas
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Re: Das Bild von Gemeinde unter deutschen Christen

Beitragvon Salzstreuer » Samstag 9. April 2011, 09:38

Gerade gestern erlebt: Da legte eine Frau u.a. sehr viel Wert aufs Christliche, setzte damit aber zugleich auch ihren persönlichen Geschmack gleich. "Wer Christ ist mag dieselbe Mode wie ich." Das klingt absurd, diese Frau war jedoch offenbar nicht in der Lage das zu reflektieren und stritt sogar ab, daß es dabei überhaupt um Mode ginge. Nicht nur theologisch braten so manche Christen viel zu sehr im eigenen Saft.
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